5.1 (g.vi) Etter (1988) German

Vishnu as a Fish (German) in: South AsiaSanskrit

l. Vasiṣṭha sprach: „Erzähle mir von Viṣṇu, der die Ursache der Schöpfung ist, in seiner Fisch- und anderen Gestalten und vom alten heiligen Agnitext, o Brahmane, wie (du) ihn vormals von Viṣṇu vernommen (hast).“
2. Agni sprach: „Ich werde von der Fischinkarnation des Hari erzählen. Höre sie wohl, Vasiṣ†ha, denn die Beschäftigung mit diesem Avatāra dient zur Zerstörung des Übels und zum Schutze des Guten.
3. Am Ende des vergangenen Kalpa geschah eine Zerstörung, welche Brahmā als Ursache hatte. Damals waren die Welten mit der Erde und anderem vom Ozean überflutet, o Muni.
4.-5. Manu Vaivasvata aber übte Askese um der Befreiung vom Genusse willen. Einst, am Flusse Kūtamālā, fiel ihm, der eine Wasserspende darbrachte, ein ganz kleiner Fisch in das Wasser in seinen zusammengehaltenen Händen. Dieser sprach zu ihm, der ihn ins Wasser werfen wollte: „Wirf mich nicht weg, bester Mann.
6.-7. Mir droht heute Gefahr von Raubfischen und anderen.“ Als er das gehört hatte, warf er ihn in einen Topf. Als aber der Fisch gewachsen war, sprach er wiederum: „Gib mir einen mächtigen Platz.“ Als er diese Worte gehört hatte, da warf ihn der König in einen Wassereimer. Als er dort gewachsen war, sprach er zum König: „Gib mir einen weiten Raum, o Manu.“
8. In einen See geworfen aber, wuchs er wiederum so, dass er dessen Grösse erreichte. Er sprach: „Gib mir einen mächtigen Platz.“ Darauf warf (Manu ihn) in den Ozean.
9. In einem Augenblick nur bekam er die Länge von hunderttausend Meilen. Als er diesen wunderbaren Fisch sah, sprach Manu erstaunt:
10. „Wer bist du, Herr? Doch nicht etwa Viṣṇu? Verehrung sei dir, Nārāyaṇa. Warum verwirrst du mich mit Trug, Janārdana?“
11. Von Manu angesprochen, sagte der Fisch zu Manu, der für seinen Schutz gesorgt hatte: „Ich bin herabgestiegen zum Wohle dieser Welt, zur Zerstörung des Übels.
12. In sieben Tagen nämlich wird der Ozean die Welt überschwemmen. Nachdem ein Schiff gekommen sein wird und du Samen und anderes bereitgemacht hast,
l3. wirst du in der Nacht Brahmās von den sieben Ṛṣis umgeben herumfahren. Binde mit der grossen Schlange (das Boot) an mein, des Herbeigekommenen Horn.“
14. Als er so gesprochen hatte, verschwand der Fisch. Manu blieb und wartete die Zeit ab. Als der Ozean über die Ufer trat, bestieg er dann das Schiff.
15. (Da erschien) ein goldener Fisch, eine Million Meilen gross, der ein einziges Horn trug. Er band das Schiff an dessen Horn; und die uralte, nach dem Fisch benannte Erzählung
16. vernahm er vom Fisch, (die Erzählung), welche das Übel zerstört, indes er ihn mit Preisliedern pries. Den Dämon Hayagrīva aber, den Räuber des Brahmawissens,
17. tötete er; die Veden, die Mantras und anderes beschützte Keśava. Als der Varāha-Kalpa gekommen war, da hatte Hari die Gestalt einer Schildkröte.

(g.i) Sanskrit(g.ii) Sanskrit [transliteration](g.iii) Gangadharan (1984)(g.iv) Suryakanta (1950)(g.v) Muir (1890)(g.vi) Etter (1988) German(g.vii) Hohenberger (1930) (German)(g.viii) Secondary sources

– Etter, Annemarie, Die Erzählung von Manu und dem Fish. Die beiden ältesten Versionen der indischen Flutsage, (Habilitationsschrift: Philosophischen Fakultät I der Universität Zürich, 1988),pp. 205-206.

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